Vor einigen Wochen hatte ich ein Erlebnis, das ich über Twitter schonmal andeutete, das es aber verdient, etwas näher beleuchtet zu werden. So trug es sich zu, dass ich zwei Ersatzteile unterschiedlichster Art brauchte: einen Fake-Auspuff für ein E-Quad (an dessen Original mir bei der Montage ein Haltestück abgebrochen war) und einen neuen Tritt für einen Toilettentrainer (dessen Haltebolzen durch Benutzung dahinschieden). Ich schrieb also eine E-Mail an den jeweiligen Kundenservice der Firmen PEG (Quad) und KidsBo (Toilettentrainer) mit der Bitte um Ersatz. Dabei ließ ich keinen Zweifel an der Wahrheit: Beim Quad war ich offenbar zu blöd, das Teil richtig anzubringen, und der Tritt (die Stufe) beim Toilettentrainer hat das Gewicht eines Vierjährigen nicht ausgehalten. Ich ließ offen, ob ich dafür zu zahlen bereit sei.
Nach zwei Wochen hatte ich von beiden Firmen immer noch keine Antwort. „Typisch“, dachte ich, klassisch vorurteilsbehaftet und mit viel Lebenserfahrung belastet, „Servicewüste Deutschland!“
Doch dann begab es sich etwa zwei weitere Wochen später, dass ich aus anderen Gründen den Spamordner des sonst wenig benutzten Mailaccounts durchging, wie ich es etwa einmal alle 1-2 Monate mache, da sich bei besagtem Konto in erster Linie Spams sammeln. Und auf was stieß ich da mitten unter rund 1.000 Spam-Mails? Klar: Antworten von PEG und KidsBo. Und zwar Antworten, die bereits wenige Tage nach meiner Mail eingetroffen waren. Beide hatten Rückfragen. PEG wollte wissen, wo ich das Quad gekauft hatte, und KidsBo, welche Farbe die Stufe hatte, die ersetzt werden soll. PEG hatte sogar nochmals per Mail nachgehakt, nachdem sie von mir keine Antwort erhalten hatten.
Schleunigst beantwortete ich nun also deren Fragen, mich entschuldigend, dass sie nichts mehr von mir gehört hatten. Dabei schrieb ich KidsBo, dass ich mir mit der Farbe gerade nicht sicher sei, da nicht zuhause und daher nicht nachschauen könne, ich aber glaube, sie sei weiß gewesen oder blau – beides wäre in Ordnung.
Nun dauerte es nur noch ein paar Tage, und ich bekam je ein Päckchen von PEG und KidsBo. In beiden Fällen ohne Berechnung. KidsBo setzte dabei sogar noch einen drauf und schickte sage und schreibe drei neue Stufen in drei Farben zur Auswahl und die dazu farblich passenden Schrauben.
Fazit: Es gibt ihn also doch noch, den vorbildlichen Kundenservice in Deutschland. Manche haben eben begriffen, dass es vor allem das ist, was eine klasse Firma von einer guten Firma unterscheidet. Herzlichen Dank dafür! Kundenzufriedenheit ist eben doch die beste Werbung.
Es wird soviel gemeckert. Da darf man nicht vergessen zu berichten, wenn es auch mal etwas Positives zu vermelden gibt. 🙂
16. November 2009 um 13:25
Ich bin sehr froh zu hören, dass nun der Toilettensitz wieder in Ordnung ist und sogar noch zwei weitere Ersatzstufen zur Nachbesserung „auf Halde“ liegen. Immerhin geht es hier um mir nahestehende Personen, die sich evtl. beim Aufstieg verletzen könnten. 😉
16. November 2009 um 13:31
Du hast die Kernbotschaft verstanden! *grins*
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26. November 2009 um 15:42
Wenn mir sowas widerfährt, bin ich regelmäßig richtig gerührt davon. Das zeigt schon sehr schön, was für eine große Ausnahme solche Unternehmen darstellen.
26. November 2009 um 16:13
Ja, schon erschreckend, wenn man bedenkt, dass sowas eigentlich(!!) selbstverständlich sein sollte …
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