Rathaus-Anbau „gut durchdacht“

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Hier mein Leserbrief an die Badische Neueste Nachrichten zum Artikel „Schnurr: ‚Wir haben das alles gut durchdacht'“ (02.10.2013), veröffentlicht am 05.10.2013.

Badische Neueste Nachrichten, 02.10.2013: "Schnurr: 'Wir haben alles gut durchdacht'"

Badische Neueste Nachrichten, 02.10.2013

Ist es nicht traurig, wenn OB Schnurr sagt, dass die Stadtverwaltung sich bereits seit 2006 mit dem Um- und Anbau des Rathauses II beschäftigt und dann nach einem siebenjährigen(!) Prozess lediglich dieser unsägliche Entwurf dabei heraus kommt, der dann auch noch abgesegnet wird und dann von den Bürgern einfach so „geschluckt“ werden soll?

ABB, 05.10.2013: Leserbrief "Mehr als bedauerlich"

Der Leserbrief, wie er im ABB abgedruckt war

Und beim Durchdenken kam ernsthaft heraus, dass der kleinen Spitalbrücke eine deutlich größere Priorität eingeräumt wird als dem riesigen Anbauklotz, der so hässlich ist, dass kein Mensch auf etwas anderes mehr blicken wird? Und dass ein leicht größerer Erweiterungsbau die Relation zwischen Alt- und Neubau verschieben würde? Ja. Und?! Dafür hätte es ein vernünftiges Gesamtbild geben können. Wäre es das nicht wert gewesen?

Apropos wert. Die oft erwähnte fehlende Glasfuge hätte schon einen gewaltigen Unterschied gemacht. Sie hätte einerseits einen enormen Raumgewinn bedeutet, andererseits auch optisch eine Verbindung geschaffen, ohne den Anbau einfach an den Altbau zu „klatschen“. Von den atemberaubend scheußlichen Eternitplatten einmal ganz abgesehen.

Die Erweiterung durch die Glasfuge hätte nach Schätzungen von Fachleuten vielleicht einen finanziellen Mehraufwand von rund 300.000 Euro bedeutet. Was ist das schon im Rahmen des millionenschweren Gesamtaufwands und in Anbetracht der zentralen öffentlichen Bedeutung im Herzen der Stadt?

Es spricht außerdem nicht gerade für geistige Flexibilität, sich fachlichen Anregungen von außen zu verschließen und sich auf die „maßgebliche Stelle“ Landesdenkmalpflege zurückzuziehen. Die muss Entwürfe nur absegnen. (Dass sie das in diesem Fall getan hat, spricht auch nicht gerade für sie.)

Badische Neueste Nachrichten, 04.10.2013:<br/> "Habe gegen Pläne gestimmt"

BNN, 04.10.2013

Nun, am Montag kommen also schon die Bagger. Es ist schon mehr als bedauerlich, dass man der Öffentlichkeit so wenig Zeit eingeräumt hat, über diese gravierende städtebauliche Maßnahme zu diskutieren. Und ihr sämtlichen Einfluss zu entziehen. So ist es auch sehr verwunderlich, dass zwar auf der einen Seite dem Antrag der CDU nachgegeben wird, noch einmal nicht öffentlich und einmal öffentlich im Gemeinderat darüber zu diskutieren, auf der anderen Seite aber nach dem zweiten Termin bereits ein wesentlicher Teil des Baus stehen wird. Eine Farce. Traurig.


Anhang: Parallel hat übrigens Stadtrat und Parteifreund Gernot Horcher eine weitere Aussage von OB Schnurr widerlegt: nämlich, dass der Entwurf im Technischen Ausschuss einstimmig angenommen wurde. Gernot Horcher hat dagegen gestimmt. Und im übrigens wurden dem Ausschuss auch keine (der ja existierenden!) Alternativentwürfe vorgelegt. Dieses Statement erschien gestern, ebenfalls in den Badischen Neuesten Nachrichten (siehe Bild links).

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

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