Es war schon einmal ein Ärgernis, jetzt wurde es wieder einmal bestätigt. Die Stadt will keine Etablissements für Jugendliche haben.
OB Schnurr tut das ab: „Wir wollen die wenigen Gewerbeflächen, die wir noch haben, für das Gewerbe vorhalten.“ Vergnügungsstätten zählen offenbar nicht zu Gewerben. Jedenfalls schloss er sie explizit in den aktuellen Änderungsplänen aus, und der Gemeinderat billigte diesen Entwurf. Ich sage es ungern, aber allein Michael Nock von den Freien Wählern stimmte dagegen. Vielen Dank für den Versuch, Herr Nock!
Das Team Zukunft – also die Kandidaten der CDU Bühl für die nächste Kommunalwahl 2014 und damit die Anwärter für die künftige CDU-Fraktion – bedauert die Entscheidung des Gemeinderates sehr, denn auch wir würden der Jugend gerne ein abendliches Freizeitangebot bewilligen, wenn sich eines anbietet. Zuletzt wurde in letzter Minute die Genehmigung für ein Eventzelt im Gewerbegebiet Süd (zwischen Bosch und Toom) gekippt, jetzt werden eine solche und ähnliche andere Möglichkeiten vor vorne herein und ohne Not kategorisch ausgeschlossen.
Natürlich sind die Gewerbeflächen in Bühl inzwischen knapp. Aber etwas nicht auszuschließen, ist ja nun auch noch keine Genehmigung. Nehmen wir also lieber die diversen Probleme, welche wir mit der Jugend in Bühl jetzt schon haben, weiter in Kauf? Jugendliche, die mangels besserer Alternativen am Bahnhof, auf Spielplätzen oder vor Supermärkten herumlungern müssen?
Selbst mein einstiger Kontrahent im OB-Wahlkampf 2011, Jörg Feldmann, meint dazu: „In der Tat wenig weitsichtig. (…) Die fehlende örtliche Lösung führt zu den bekannten Begleitproblemen, wenn die jungen Menschen woanders ihr Freitzeitvergnügen suchen müssen.“ Da sind wir ganz offenbar einer Meinung.
Sehr schade, dass im Gemeinderat einiges so unreflektiert und kritiklos hingenommen wird, was die Stadtspitze vorschlägt.