Offener Brief an Andreas Stöhr

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Sehr geehrter Herr Stöhr,

ich kann Sie beruhigen: Die Kandidaten lesen die Zeitung durchaus. 😉

Vielen Dank für Ihren Leserbrief „Anlieger werden wieder nicht gefragt“ in der heutigen Ausgabe des Acher und Bühler Boten. Ich glaube, dass Sie damit einigen Bürgern Bühls aus der Seele sprechen.

Das Thema Hauptstraße ist ein heiß diskutiertes. Und das nicht nur unter den Kernstädtlern. Es ist offensichtlich, dass die derzeitige Situation unbefriedigend ist und dringend einer Maßnahme bedarf. Hinsichtlich der hohen Verkehrsbelastung und der hohen Verkehrsgeschwindigkeit, ist hier alleine schon aus Sicherheitsaspekten heraus ein baldiges Handeln gefragt.

Aus meiner persönlichen Sicht nach vielen Gesprächen mit Bürgern und Planern und nach eigenen Recherchen zu Lösungsansätzen gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten:

1. Der Einsatz von fest installierten Blitzern. Eine für mich unschöne, aber aus Erfahrung heraus durchaus in Betracht zu ziehende Lösung.

2. Die Umwandlung von der Tempo-20-Zone in eine Spielstraße. Die Einführung der Schrittgeschwindigkeit und der absolute Vorrang der Fußgänger würde mit Sicherheit zu einer deutlichen Verlangsamung des Verkehrs führen und zudem die Gesamtbelastung verringern. Die Attraktivität der Innenstadt für Fußgänger und Einkäufer steigt, und doch kann sie noch direkt angefahren werden, um bspw. schwere Einkäufe einzuladen oder kurz etwas abzuholen.

3. Die Umwandlung in eine Fußgängerzone. Nicht uninteressant, aber auch etwas heikel. Der Nordteil kann schon jetzt gut über die Friedrichstraße umfahren werden; das Problem ist der Südteil, der bestenfalls über Eisenbahnstraße, Oberamtshofstraße und am Windeck Gymnasium vorbei entlang geleitet werden könnte. Die Attraktivität vor allem in der südlichen Innenstadt würde sicherlich steigen, vor allem, wenn dies durch die Ansiedlung eines Anziehungspunktes gleich welcher Art einher ginge. Problematisch ist dies allein für die Anwohner, denen auf den neuen Streckenführungen der Verkehr zugeleitet wird.

Zur Erklärung: Einfache Lösungen wie ein Zebrastreifen oder eine Fußgängerampel sind leider nicht realisierbar, weil sie nach deutschem Verkehrsrecht weder in Tempo-20- noch in Tempo-30-Zonen erlaubt sind. Und eine Rückumwandlung zu Tempo 50 wäre ja doch eher absurd.

Auch wenn ich für mich selbst noch nicht abschließend zu einer Meinung gekommen bin – denn täglich bekomme ich neue Informationen, die man bedenken sollte – so tendiere ich derzeit doch stark zum zweiten Lösungsansatz: der Spielstraße.

Wie ich es aber bereits an anderer Stelle sagte – und wie Sie, Herr Stöhr, es auch fordern: Ich bin der Meinung, in eine solch schwierige Entscheidungsfindung sollten die Bürger mit eingebunden werden. Denn die Entscheidung wird uns alle betreffen, nicht nur ein paar wenige. So oder so: Man wird es nicht allen recht machen können. Aber wir sollten versuchen, die bestmögliche Lösung zu finden.

In diesem Sinne … ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion.

Herzliche Grüße von Bürger zu Bürger,
– Ralf Heinrich

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

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