Warum ich kein Social-Media-Guru oder -Experte bin

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Zunächst mal: Der Kai hat’s gesagt! 😉 Und er hat recht. Zum einen ist der Begriff „Experte“ extrem überstrapaziert, zum anderen: Was sagt er aus? Was ist der Maßstab dafür? Es gibt (noch) keine (anerkannten) Prüfungen, Ausbildungen oder Titel dafür. Wohl aber Berufsbilder und gewisse Anforderungsprofile. Immer mehr. Die Nachfrage ist schon jetzt groß und weiter steigend. Und das ist gut so.

Noch schlimmer als „Experten“: die „Gurus“, von denen es da draußen so einige gibt. Vor allem selbst ernannte. Mit denen möchte ich nicht einmal aus Leichtsinn in einen Topf geschmissen werden. Schon gar nicht mit denen, die einem auf einer ­„superprofessionell“ gemachten Einseiten-Website vorgaukeln, wie schnell sie stinkreich geworden sind, täglich 1 Mio. Umsatz machen und uns nun alle daran teilhaben lassen wollen. Denn wir alle können das natürlich auch. Egal, wie unser aktueller Konto- und Bildungsstand ist. Ja nee, is klar. (Und, nein, ich werde jetzt keine Namen nennen.)

Was mich immer wieder am meisten verdutzt, ist die Tatsache, dass so viele Menschen auf diese Gurus hereinfallen. Man sollte meinen, dass ein Fünkchen Verstand ausreichen sollte, um eine billige Abzocke zu erkennen, wenn sie einem begegnet. Andererseits wären ja dann auch die Spammer und Phisher nicht so erfolgreich…

Ich selbst nenne mich ganz gern „Social Media Evangelist“, in der Hoffnung, dass dies neutral verstanden wird. Denn das ist es, was ich tue: Ich predige das, was ich lebe. Mache meine eigenen Erfahrungen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich lebe und lerne. Es gibt soviel Social-Media-Zeug da draußen… Plattformen und Tools… – Man kann unmöglich alles kennen. Aber man sollte halbwegs einen Überblick über die Möglichkeiten haben und wie man sie für sich nutzen kann. Entsprechend kenne ich mich leidlich aus und weiß das eine oder andere, was sich ein Neuling erst mühsam und zeitintensiv aneignen muss – mit allen Fehlern und Fallen, in die man tappen kann. Dazu bleibt zu sagen, dass vieles nach wie vor unerforschtes Neuland ist und durch Experimentieren erst erlernt werden will. Denn auch hier gilt: Was für den einen gut ist, muss noch lange nicht bei jedem funktionieren.

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

7 Kommentare

  1. Tja, warum fallen wohl so viele Menschen darauf rein? Gier? Dummheit? Naivität? Perspektivlosigkeit?

    Wahrscheinlich eine Mischung aus alle dem und einigem mehr. Letztlich sollte es recht schnell klar sein das niemals jemand auf die Idee kommen würde ein Millionenkonzept für 50,80 oder 200 Euro herzugeben.

    Letztlich gab es solche Abzocker aber schon immer, genauso wie die Menschen die auf sie reingefallen sind. Das Web bietet denen nur eine bessere Möglichkeit ihren Unsinn zu verbreiten.

  2. Das Bild ist klasse und schreit doch förmlich nach Anhängern. 😉

    Ich fühle mich im Social Web momentan wie ein Siedler, der gerade in der Neuen Welt angekommen ist um sie zu entdecken und sich einen Platz zu suchen an dem er leben kann. Viel hat er gehört, viel davon ist übertrieben oder schlichtweg gelogen. Es wimmelt vor Gaunern, Wegelagerern und falschen Predigern. Wenn mir da zufällig ein Scout namens Ralf Heinrich begegnet und mir ein wenig Orientierung gibt, ist das wunderbar.

  3. So ist es. Wobei man sich dann fragen muss, warum sich die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens nicht besser verbreiten und durchsetzen kann…

  4. Sehr schön und bildhaft beschrieben! 🙂
    Scout… Hm, auch ein Wording, das spontan meine Zustimmung findet. Gefällt mir.

  5. Habe den Text nur bis zum 1. Smiley gelesen. 100% Wahrheitsgehalt. Reicht mir 😀

  6. Pingback: Warum ich kein Social-Media-Guru oder -Experte bin – Business 2.0 Blog

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