Nach dem gelungenen Twitter-Relaunch schlich sich eine unscheinbare E-Mail in meinen Postkasten. Eine, die ich fast direkt gelöscht hätte, wie soviele andere Benachrichtigungsmails von Twitter. Doch der Betreff hielt mich kurz vorher davon ab: „Update: Twitter Apps and you“.
Nun sieht besagte Mail auch nach dem Öffnen nicht besonders vertrauenerweckend, sondern eher nach Spam und/oder Phishing aus. Nur Text, kein Twitter-Logo oder -Design. Liest man dann die Mail, hat man schon den Eindruck, eine authentische Mail von Twitter erhalten zu haben. Auch wenn sie komplett und ausschließlich auf Englisch ist; ebenfalls im Gegensatz zu den üblichen Benachrichtigungsmails.
Um was geht es denn?
In der Nachricht geht es um zwei Punkte, die einen rein informativen Charakter haben. Insofern geht von dieser Mail erstmal wenig Gefahr aus. Es geht zum einen darum, dass sich die Apps, die man so nutzt (z.B. TweetDeck, Seesmic, TweetMeme, Topsy, Twitter for iPhone oder Foursquare), künftig über das sogenannte „OAuth“-Verfahren authentifizieren bzw. anmelden müssen. Dies u.a. aus dem Grund, weil Apps künftig unsere Passwörter nicht mehr speichern dürfen. Alle Apps können dann unter twitter.com/settings/connections verwaltet werden. Klingt okay, und wenn das passiert, werde ich an gegebener Stelle schon zu entsprechenden Handlungen aufgefordert werden.
Der zweite Punkt klingt noch harmloser und nützlich. Der neue Dienst t.co soll bis Ende des Jahres flächendeckend verfügbar sein. Im Prinzip ein verbesserter/erweiterter URL-Shortener wie bit.ly & Co. Alle Links, die über twitter.com geteilt werden, werden künftig (automatisch?) von t.co „ummantelt“ werden, wobei der gekürzte Link dann mobil z.B. als „http://t.co/DRoOtrj“ dargestellt wird, auf der Website aber in gekürztem Klartext., so dass man sehen kann, auf was man klickt. (Andere URL-Shortener können dabei weiter genutzt werden! Mehr Infos gibt es hier.)
Was mich stutzig macht, ist aber die ganz beiläufig erwähnte Tatsache, dass alle Klicks auf diese Links mitgeloggt werden (egal, ob bei twitter.com oder in einer App) und ganz lapidar offen zugegeben wird, dass Twitter diese gesammelten Daten für eigene Zwecke selbst nutzen will: „We hope to use this data to provide better and more relevant content to you over time.“ Das klingt schwer nach personalisierter Werbung. Kommt sie also doch. Man darf nur gespannt sein, wie und wo genau.
Pingback: Twitter: Das Update nach dem Relaunch – Business 2.0 Blog