Die Religion des Marktes

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Die Wirtschaftskrise ist eine Chance, sagen einige. Okay. Aber für wen? Ist es ein Chance, aus dem bisherigen Marktgefüge auszubrechen und neue Wege zu beschreiten? Das Tagesgeschehen belehrt uns eines besseren. Alles scheint beim alten. Vielleicht nur etwas besser abgesichert. Aber abgesichert wiederum scheinen bei genauerer Betrachtung nur diejenigen zu sein, welche die Krise (mit)verursacht haben. Der bekannte slowenische Philoshop Slavoj Zizek meint sogar, dass „das Schockmoment der Krise als manipulative Strategie des globalen Kapitalismus genutzt wird, um kapitalistische Spielregeln noch radikaler zu etablieren“ und damit „die Fesseln noch enger zu schnüren“. Es werde versucht, die Finanzkrise als Normalität innerhalb wirtschaftlicher Zyklen zu etablieren. Hier ein aktuellerer Beitrag darüber aus der Redaktion der 3Sat Kulturzeit:

Ich bin sicher kein Sozialist, aber das gibt mir schon zu denken. Wer ist schuld? Das System? Die Gier einzelner? Nun, wenn die Gier einzelner vom System bedient und nicht etwa geblockt wird, dann ist letztendlich eben doch das System schuld.

Hier mal ein paar Zahlen statt Propaganda zur wirtschaftlichen Entwicklung (Danke, @houellebeck!): wirtschaftquerschuss.blogspot.com

Es stellt sich die Frage, ob nicht ein globaler, radikaler Wechsel vonnöten ist. Obwohl: Eigentlich ist das keine Frage mehr, sondern Gewissheit. Man weiß nur noch nicht, wohin. Die altbekannten Systeme scheinen ja nun alle keine zufriedenstellenden Ergebnisse zu liefern. Kann es nicht sein, dass etwas so Radikales, etwas so Unglaubliches und auch so Unerhörtes wie das Bedingungslose Grundeinkommen ein Lösungsansatz ist (siehe auch hier)? Ein Weg, der allen Menschen finanzielle Unabhängigkeit garantiert. Der soziale und künstlerische Berufe wieder interessanter macht. Und Arbeitslosigkeit endlich zu einem Thema der Vergangenheit. (Denn es glaubt doch wohl niemand mehr ernsthaft daran, dass die Massenarbeitslosigkeit noch mit herkömmlichen Mitteln und gleichbleibenden Rahmenbedingungen in den Griff zu bekommen ist?!)

Es ist höchste Zeit, mit dem Umdenken zu beginnen. Ich persönlich bin mir sicher, dass das Grundeinkommen kommt. Ich zweifle allein daran, dass ich es noch erleben werde. Leider.

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

3 Kommentare

  1. das muss ich jetzt erstmal verdauen, dass du doch unseren oskar wählst 🙂 ich glaube, menschen wie dich nennt man dann einen wirtschaftsethiker.

  2. Au contraire, meine Liebe. Oskar wäre der Letzte auf dieser Welt, den ich wählen würde. (Okay, zusammen mit ein paar anderen.) Dass ich Anhänger des Grundeinkommens bin, sollte mich aber auch zunächst mal nicht in die Nähe irgendeiner Partei rücken.
    Aber das mit dem Wirtschaftsethiker gefällt mir. 🙂

  3. Pingback: Die Religion des Marktes – Business 2.0 Blog

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