Den Klout-Score dürften die meisten von Euch inzwischen kennen, oder? Klout misst den (Online-)Einfluss, basierend auf der eigenen Fähigkeit zu interagieren. Klout geht davon aus, dass man jedesmal, wenn man Content produziert oder sich engagiert, andere beeinflusst. Zur Messung zieht Klout die Daten der Social Networks heran, um im wesentlichen drei Werte zu ermitteln:
1. Die wahre Reichweite (Wie viele Menschen werden beeinflusst)
2. Die Verstärkungskraft (Wie sehr werden sie beeinflusst)
3. Die Bedeutung des Netzwerks (Der Einfluss auf und durch das Netzwerk)
Der ermittelte Wert liegt dann zwischen 1 und 100. (Mehr Infos zu Klout und zum Klout-Score hier.)
Was passiert, wenn…
Nun ist es so, dass ich auf ein kleines Experiment von Annette Schwindt stieß, in dem sie beschrieb, dass der Klout-Score drastisch gefallen sei, als sie bei Klout ihr Facebook-Profil entkoppelt und sich dafür mit ihrer Facebook-Seite verbunden habe. Der Klout-Score fiel demnach um rund sechs Punkte! Grund dafür sei – nach Auskunft von Klout – dass Seiten derzeit angeblich (noch) nicht in den Score einfließen.
Das wollte ich testen, und ich habe genau das Umgekehrte erlebt:
Ich habe meine Facebook-Seite entkoppelt und mich dafür mit dem persönlichen Profil mit Klout verbunden. Mein Klout-Score fiel kurzfristig um sagenhafte neun Punkte! Als ich das ganze wieder umkehrte, stieg ich um die neun Punkte wieder zurück auf den alten Wert.
Nun ist es nicht so, dass ich auf meiner Facebookseite aktiver bin als in meinem Profil. Wie kommt es also zu diesem Sturz und der doch deutlichen Differenz? Und warum ist es bei anderen umgekehrt? Offenbar ist es besser, einfach nicht an seinen Klout-Einstellungen zu schrauben. Oder?
Zumindest zeigt es mal wieder eines in aller Deutlichkeit: Den Klout-Score (und auch den von anderen Social-Media-Messinstrumenten wie Kred oder PeerIndex) sollte man nicht überschätzen. Derzeit sind sie alle nur grobe Indikatoren und nur sehr bedingt ernst zu nehmen. Zumal meist einige Kanäle, die man vielleicht nutzt, gar nicht mit einbezogen werden können oder zumindest nicht eingebunden sind (so ist z.B. XING, weil nicht international genug, eben auch hier fast nie dabei); andere wiederum sind möglicherweise überbewertet.
Mein höchster Klout-Score lag mal bei 68. Dann stürzte ich von heute auf morgen aus unerfindlichen Gründen auf 54 ab, wo ich – plus/minus – lange blieb, bis ich aus einem Urlaub zurückkam und ich mich seit dem fast durchgängig so um die 48 herum bewege.
Man könnte jetzt eine Wissenschaft daraus machen, wie man seinen Klout-Score in die Höhe treiben kann. Schließlich werden die Diskussionen um die Bedeutung solcher Werte immer breiter, und in den USA werden teilweise nur noch Leute zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, wenn ihr Klout-Score mindestens bei 30 liegt. Doch das ist ein anderes Thema, und aus meiner Sicht und nach aktuellem Stand darf es dieses Gewicht nicht haben. Was meint Ihr?