10 Legenden über Webcontent

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Ricky Van Veen, [twickit]CEO[/twickit] von College Humor, hat beim heutigen Mashable Media Summit seine Ansichten zu den verbreitetsten Legenden im Social Web zum besten gegeben. Hier sind sie:

Mythos Nr. 1 – Die Menschen sehen sich gebrandeten Content an.

Warum sollten sie das tun? Wer keinen guten Grund hat, sollte keinen Content online stellen. We zum Ziel hat, zu 75% zu unterhalten und zu 25% ein Produkt zu verkaufen, hat schon von vorneherein ein Problem.

Marken müssen flexibel sein. College Humor ist z.B. eine gewagte Seite. Wenn man also eine Partnerschaft mit einem solchen Media-Outlet eingehen will, wird der Inhalt gewagt sein. Das sollte man verinnerlichen. Abhilfe gibt es nur dadurch, dass der Content nicht explizit gebrandet ist und dies erst an anderer Stelle in Erscheinung tritt.

Mythos Nr. 2 – Die Menschen haben Geduld mit meinen Inhalten.

35% steigen schon bald nach dem Start eines Webvideos wieder aus. Darüberhinaus wird ein Drittel aller Webaktivitäten erledigt, während man fernsieht.

Also: Auf den Punkt kommen – schnell!

Mythos Nr. 3 – Die Menschen werden meinen Content finden.

Ein Video wird nicht notwendigerweise viral. Übersättigung ist ebenfalls nicht der Schlüssel.

Daher braucht man eine starke Impfstrategie.
Am besten mit einer etablierten Marke oder Plattform zusammentun.

Mythos Nr. 4 – Das Internet ist ein Spielfeld der Ebenen.

Ein Link auf Druge Report ergibt mehr Ergebnisse als irgendein Blog.

Power-User anzapfen!

Mythos Nr. 5 – Wir haben keine Ahnung, warum Dinge viral werden.

Es gibt keine Regeln, um ein virales Video zu machen. Aber alle viralen Videos geben dem User einen Grund, es zu teilen. Das hat mit der Schaffung einer Identität zu tun: Was sagt es über mich aus, dass ich dieses Video weitergebe?

College Humor hat eine Hit-Strategie: Triff nur Neunen und Zehnen.
Je kürzer, desto besser.
Der Aufhänger muss innerhalb der ersten 20 Sekunden kommen.
Immer gut: das Aufgreifen aktueller Themen und „Candycorn“ (kulturelle Prüfsteine, die jeder kennt, über die man aber nicht aktiv nachdenkt).

Mythos Nr. 6 – Erfahrung schlägt Dokumentation.

Es gibt eine neue Generation, die Dokumentation über Erfahrung stellt. Alles ist nur noch Update des Flickr-Feeds und der Facebook-Statusmeldung. Im wesentlichen High-Tech-Prahlerei.

Als Vermarkter muss man Erfahrungen schaffen, die es den Menschen erlauben, zu zeigen, wie cool sie sind.

Mythos Nr. 7 – Man muss eine eigene Community und eigene Werkzeuge aufbauen.

Das Web schätzt Simplizität und Offenheit. Diese Offenheit sollte man nicht das eigene Projekt einschränken. Alle Werkzeuge sollten offen und Inhalte leicht zu teilen sein. Keine eigenen Features schaffen: Wenn die Menschen Fotos oder was auch immer teilen sollen, Facebook oder Flickr nutzen! Auf die Art bekommt man eine wesentlich größere Aufmerksamkeit.

Mythos Nr. 8 – Professionell bleiben.

Zeige die Menschen hinter den Kulissen. Das verleiht einer Seite Charakter und lädt zum Verweilen ein. Charakter treibt eine Marke an. Fotos von Mitarbeitern ebenso wie Videos und anderer Content. Perez Hilton (ein Klatschblog) macht das ziemlich gut.

Mythos Nr. 9 – Traditionelle Medien sind dem Web egal.

Das Fernsehen ist nicht tot. Contentschaffende arbeiten immer daran, ins Fernsehen und zum Film zu kommen – da liegt das Geld. Der durchschnittliche Amerikaner sieht 151 Stunden fern im Monat; das ist nicht zu verachten. Man erhält so eine Würdigung.

Mythos Nr. 10 – Die Menschen schaffen guten Content für mich.

Dies ist das größte Märchen von allen.


Soweit Ricky Van Veen. Wie sind die Meinungen dazu da draußen?? Ich bin auf alle Kommentare und Erfahrungen gespannt!

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

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