San Seriffe: Mutter der Typographie

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Hat sich eigentlich schonmal jemand gefragt, woher der Begriff Serifenschrift kommt? Oder dejenige für Schriften ohne Serifen (die „Füßchen“ wie sie beispielsweise die allseits bekannte Schrift „Times New Roman“ besitzt): Sans Serif. Kaum einer weiß, dass es sich hierbei ursprünglich um einen Ministaat im Indischen Ozean handelt, der aus mehreren Inseln besteht, welche kurioserweise die Form eines Semikolons haben. Selbst der Hauptstadt wurde schon mit einer ebenso bekannten wie verbreiteten Schrift Tribut gezollt: Bodoni.

Heute feiert San Seriffe die 33jährige Unabhängigkeit. In dieser Zeit ist der kleine Inselstaat ökonomisch aufgeblüht wie kaum eine andere neue Nation. Umfragen zu folge ist San Seriffe das beliebteste Urlaubsziel für Typographen, Typologen, Schriftsetzer und Schriftsteller geworden, was nicht nur auf Grund der klimatischen Lage wenig verwunderlich ist. Doch das schnelle Wachstum brachte nicht nur Gutes, sondern auch Probleme mit sich. Eines davon ist ein gewisser General Pica, welcher der revolutionären Opposition der kleinen Demokratie vorsteht. Trotz einer blühenden Ökonomie will der größenwahnsinnige Möchtegernregent Lizenzgebühren auf alle serifenlosen Schriften weltweit erheben – auch für eigentlich lizenzfreie Schriften. Das würde die ohne gebeutelte Weltwirtschaft erneut in eine schwere Krise werfen – wird man ja schwerlich ausschließlich auf Serifenschriften umsteigen wollen oder können. Und während sich die einen hierüber die Bäuche halten vor Lachen, beschäftigt sich derzeit ein Ausschuss des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag mit der Rechtmäßigkeit dieses Anliegens.

Hoffen wir, dass entweder Pica zur Einsicht gelangt oder er – besser noch – nie an die Macht kommt.

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

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