Farce de la XING

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Ich bin ja nun bekennender XING-Fan. Sogar die aktuelle Werbekampagne finde ich im zweiten Anlauf gut (der erste Anlauf war ja etwas peinlich). Aber was sich die umsetzende Agentur (oder war es gar XING selbst?!) jetzt noch geleistet hat, ist eine echte Farce.

Alle persönlichen XING-Momente sollen ja nun von anderen bewertet werden. Na von mir aus. Aber diese Bewertungen sind tatsächlich maßgeblich für das angeschlossene Gewinnspiel, bei dem es immerhin u.a. eine Reise nach New York und drei Digicams zu gewinnen gibt:

„Für die Festlegung des besten XING-Moments gelten folgende Regeln:
Der beste XING-Moment wird der sein, der die beste Durchschnittsbewertung hat und gleichzeitig mindestens 20 Votes von unterschiedlichen Personen bekommen hat. Bei Gleichstand gewinnt der XING-Moment, der insgesamt mehr Votes bekommen hat. Bei weiterem Gleichstand entscheidet das Los.“

Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es einfach nur lächerlich. Jeder, der die Funktion (und gar das Kürzel) zur Cacheleerung und Cookie-Löschung kennt, kann im Sekundentakt für sich selbst voten (das Captcha ist lediglich ein wenig lästig). Schlimmer noch: Man kann andere richtig runterwerten, wenn man es darauf anlegt. Und das kann man auch sehr fein beobachten. Niemand gönnt hier offensichtlich dem anderen das Schwarze unter den Fingernägeln, und so gibt es aktuell eine Person (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!) mit einer Durchschnittsbewertung von dreieinhalb Sternen. Alle anderen sind schlechter bis viel schlechter. Sollten die Fotos oder „XING-Momente“ gar so schlecht sein? Von allen?!

Ich habe beobachtet, wie Leute anfangs noch mit 100 Bewertungen einen Schnitt von 4,irgendwas hielten und dann gnadenlos runtergevoted wurden. Jeder kann das! Man braucht nur ein wenig Zeit. Was für ein Faux-pas!

Dabei wäre die Lösung so einfach gewesen: Da ohnehin nur registrierte XING-Nutzer teilnehmen dürfen, hätte man einfach nur über die jeweiligen XING-Konten voten lassen müssen, um zu gewährleisten, dass jeder nur einmal (pro XING-Profil/Moment) abstimmen kann.

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

Ein Kommentar

  1. Deep Blue Network ist dafür verantworlich. http://www.db-n.com/

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