10 verbreitete Fehler in den Social Media

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Viele Unternehmen fühlen sich mit Social Media immer wohler. Und noch mehr haben entschieden, dass Social Media viel zu wichtig ist, um damit herumzuexperimentieren. Doch Erwachsenwerden in der Welt der Social Media bedeutet nicht, dass keine Fehler mehr gemacht werden. Im Gegenteil: Viele Unternehmen machen die gleichen Fehler immer und immer wieder. Hier sind die zehn verbreitetsten:

Overfollowing. Social Media heißen aus einem bestimmten Grund „social“, und es ist überhaupt nichts „Soziales“ daran, einer abartig großen Zahl von Leute zu folgen, schon gar nicht in kürzester Zeit. Erfolg mit den Sozialen Medien ist wie Marketing, Vertrieb und PR: Ergebnisse kommen als Einzelsiege, einer nach dem anderen.

Auf jeden Zug aufspringen. Social Media „auf die Reihe“ zu bekommen, ist schwieriger als es aussieht. Was man am dringendsten benötigt, ist: Fokus. Aber es ist schwer, zu sich fokussieren, wenn man versucht, auf jeder Social-Media-Plattform eine Präsenz aufzubauen. Darum sollten Unternehmen dem Drang widerstehen, sich auf jedes neue, glänzende Spielzeug einzulassen, und sich stattdessen auf die Plattformen konzentrieren, die höchstwahrscheinlich am besten zu ihnen passen.

Schwächeln. Social-Media-Bemühungen sind leicht zu starten, aber es kann eine Herausforderung sein, sie am Laufen zu halten. Kurz: Social Media sind eine Reise, nicht das Ziel. Unternehmen, die nicht auf Langstrecke vorbereitet sind, geben viel eher wieder auf. Und das ist nicht gut. Denn Social Media ist eine Party, und andere Partygänger (Ihre Kunden, Wettbewerber, etc.) werden mitbekommen, wenn Sie umkippen.

Angestellte nicht schulen. Das Nutzen von Social Media mag einfach aussehen, aber das ist es in Wahrheit nicht. Wie sich Ihre Angestellten verhalten, kann große Auswirkungen auf den Social-Media-Ruf Ihrer Firma haben. Unternehmen, die aktiv in Soziale Medien involviert sind, sind gut beraten, einen Erwartungshorizont und Verhaltensregeln für ihre Mitarbeiter aufzustellen, um zu gewährleisten, dass sie Ihrem Ruf zuträglich sind statt ihm schaden.

Verwaltung der Profile durch „Praktikanten“. Wer sollte für Ihre Social-Media-Bemühungen verantwortlich sein? Der junge Mitarbeiter, der schon seit 2004 bei Facebook ist und 5.000 Follower bei Twitter hat, scheint eine gute Wahl zu sein. Aller Wahrscheinlichkeit ist er es aber nicht. Ihre Social-Media-Präsenz ist viel zu wertvoll, um sie in die Hände von jemandem Neuen, Unerfahrenen zu legen, der viel zu wenig über Ihre Firma weiß. Sie in die Hände von irgendjemand anderen zu legen als jemanden, der schwerstens am Erfolg Ihres Unternehmens interessiert ist, kann schnell zu einem Desaster führen.

Die Annahme, Social Media kosten nichts. Sich bei Twitter oder Facebook zu registrieren mag kein Geld kosten. Aber die Profile zu verwalten (und zwar gut!) funktioniert nicht mit Zauberei, ohne etwas hinein zu investieren, das in Euro und Cents quantifiziert werden kann. Social Media wird immer jemanden Zeit kosten und Unternehmensressourcen unterschiedlich ausschöpfen. Man kann diese Kosten nicht einfach ignorieren, wenn man seine Social-Media-Strategien plant und evaluiert, was sie bringen.

Erst veröffentlichen, dann nachdenken. In der Welt der Sozialen Medien kann und wird alles, was Sie sagen, gegen Sie verwendet. Unglücklicherweise ermutigt die Echtzeitnatur vieler Social-Media-Webseiten zu einer Dynamik vorschnellen Handelns. Aber Unternehmen haben viel zuviel zu verlieren und müssen sicherstellen, dass das Veröffentlichte korrekt und ehrlich ist und mit der Unternehmensphilosophie übereinstimmt. Manchmal ist es daher besser, etwas nicht zu veröffentlichen.

Verzicht auf Erfolgskontrolle. Was Social Media betrifft, müssen Unternehmen zum Experimentieren bereit sein. Doch Experimentieren bedeutet nicht, keine Rahmenbedingungen definieren zu müssen, durch welche Fortschritt und Erfolg gemessen werden können. Erfolgskontrolle ist in den Sozialen Medien ebenso wichtig wie bei jedem anderen Marketinginstrument.

Die Annahme, der ROI sei nicht kalkulierbar. Die drei Buchstaben R-O-I lassen Befürworter der Sozialen Medien oft zusammenzucken und Skeptiker grinsen. Viele Firmen haben verstanden, dass Social Media wirklich, wirklich wichtig sind. Aber viele von ihnen denken ebenso, dass der Wert von Social Media nicht vernünftig im Sinne von ROI (Return on Investment, sprich: Rentabilität) kalkuliert werden kann. Das ist falsch. Denn für jede Wirkung der Social Media muss jeder damit verbundene Aufwand eines Unternehmens einen konkreten Wert produzieren, der mit dem Ergebnis in Beziehung gesetzt werden kann.

Viel zu hoch gesteckte Erwartungen. Social Media kann eine Menge für ein Unternehmen erreichen. Aber es gibt Grenzen. Zum Beispiel wird nicht notwendigerweise der Vertrieb angekurbelt, die Markentreue gefestigt oder ein Hype generiert – schon gar nicht über Nacht. Um das meiste aus den Sozialen Medien herauszuholen, braucht man daher eine gesunde und nicht unrealistische Erwartungshaltung.

Originalbeitrag von Patricio Robles auf Econsultancy.

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

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